Seine ersten Jahre verbrachte Mirko mit seiner drogensüchtigen Mutter: Er wurde immer wieder alleingelassen und nur unregelmäßig versorgt. Der neue Freund der Mutter misshandelte den Jungen regelmäßig und als Mirko sechs wurde und seine blauen Flecken nicht mehr länger zu verbergen waren, eskalierte die Lage. Das Jugendamt brachte Mirko in einem Heim unter. Trotz aller liebevollen Betreuung blieb Mirko frech, unkooperativ und gewalttätig. Mirko war es nicht vergönnt, über eine verlässliche und liebevolle Frühbetreuung Grundvertrauen zu entwickeln. Er entwickelte ein, wie es Bindungsforscher nennen, „desorganisiertes Bindungsmuster“. Weiterlesen
In der letzten Ausgabe berichteten wir von einer japanischen Studie, die belegt, dass Hunde mit ihren feinen Nasen Darmkrebserkrankungen zu erkennen vermögen und anzeigen. Die Erkenntnisse einer zweijährigen Pilotstudie der Klinik Schillerhöhe in Gerlingen bestätigen entsprechende Ergebnisse auch im Kontext von Lungenkrebs. Mit 72-prozentiger Sicherheit „erschnüffelten“ speziell durch Hundetrainer Uwe Friedrich auf Duftproben trainierte Hunde die an Lungenkrebs erkrankten Patienten. Weiterlesen
Wie beeinflusst Heimtierhaltung die Einstellung von Kindern gegenüber Wildtieren? Und: Wissen Kinder, die ein Heimtier haben, mehr über die Natur als andere? Diesen Fragen sind Pavol Prokop vom Zoologischen Institut der Akademie der Wissenschaften in der Slowakei und Sue Dale Tunnicliff vom Institut für Erziehung der Universität London nachgegangen. Ihre Thesen: Kinder sind grundsätzlich positiver gegenüber Tieren eingestellt, die emotional positiv besetzt sind. Und: Kinder, die Tiere haben, wissen mehr über Tiere, beliebte wie weniger beliebte, und sind zudem auch interessierter an ihnen. Weiterlesen
Reittherapie als Zusatzförderung hilft Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen dabei, ihre Fähigkeiten in Motorik, Kontaktaufnahme und Kommunikation durch den nonverbalen Bewegungsdialog mit dem Pferd zu entwickeln und zu verbessern. Um diese auf Erfahrungswerten basierende Hypothese wissenschaftlich zu belegen, führte das Biesfelder Institut „quer“ (Institut für Qualität in Erziehungshilfen) der Stiftung „Die Gute Hand“ über einen Zeitraum von vier Jahren die Evaluationsstudie „tapfer – Therapeutische Arbeit mit dem Pferd“ durch. Weiterlesen
Fische zu beobachten hat eine faszinierende und gleichzeitig beruhigende Wirkung auf den Menschen. Die Qualität der Beziehung von Aquarianern zu ihren Fischen ist dabei unvergleichlich: Die „Wasserbewohner“ lassen sich nicht streicheln oder vermitteln ein Gefühl emotionaler Zuneigung wie es beispielsweise Hunde tun. Wie Wissenschaftler nun festgestellt haben: Aquarianer sind glücklich mit ihren schwimmenden Heimtieren und erleben sich als optimistisch, zufrieden und ausgeglichen. Weiterlesen
Schon mehrfach haben Hunde gezeigt, dass sie für bestimmte Krebserkrankungen ein besonderes Gespür haben und Auffälligkeiten anzeigen. In einer japanischen Studie konnten nun Wissenschaftler der Universität Kyushu nachweisen, dass Hunde mithilfe ihres feinen Geruchssinns Darmkrebs bereits im Frühstadium erkennen. In Deutschland gehört Darmkrebs zu einer der häufigsten Krebserkrankungen – wird der bösartige Tumor rechtzeitig festgestellt, sind die Heilungschancen relativ hoch. Weiterlesen
In einer Pilotstudie untersuchte ein Team von Wissenschaftlern um Kurt Kotrschal, Leiter der Konrad Lorenz Forschungsstelle Grünau, ob und in welcher Weise individuelle und soziale Faktoren in der Mensch-Hund-Beziehung eine Rolle spielen. Neu war, dass sich die Forscher nicht allein auf die Tiere konzentrierten. Im Fokus stand die Verhaltensanalyse der beteiligten Menschen, um herauszufinden, inwiefern deren Persönlichkeit Einfluss auf die Qualität der Mensch-Tier-Verbindung nimmt. Weiterlesen
Die in vielerlei Hinsicht innovative Forschungsgruppe am Psychologischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, die sich der Erforschung der Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung gewidmet hat, ist sicherlich die früheste Gründung einer solchen Institution an einer deutschen Universität. Gegründet wurde die Gruppe durch Prof. Dr. Reinhold Bergler, dem Lehrstuhlinhaber für Sozial- und Wirtschaftspsychologie am Psychologischen Institut der Universität Bonn. Weiterlesen
Dass bei Kindern, die auf einem Bauernhof aufwachsen, seltener allergische Krankheiten auftreten, konnte schon verschiedentlich nachgewiesen werden (vgl. z.B. Gabriel-Projekt). In einer prospektiven Studie analysierten Roger Lauener und sein Team an der Universität Zürich erstmals, welchen Effekt vorgeburtliche Umwelteinflüsse und genetische Mechanismen auf die Entwicklung von Neurodermitis während der ersten beiden Lebensjahre haben. Weiterlesen
In verschiedenen Studien wurde bereits der Nachweis geführt, dass Tiergestützte Aktivitäten einen positiven Einfluss auf Jugendliche haben können, die durch aggressives oder unsoziales Verhalten auffällig geworden sind. Arnold Arluke, Professor für Soziologie und Anthropologie an der Northeastern University, Boston (USA), untersuchte nun am Beispiel von Anti-Gewalt-Programmen, wie Tiergestützte Konzepte in einem solchen Therapiekontext konkret umgesetzt werden. Das Fazit: Zur Sicherstellung eines erfolgreichen Therapieverlaufs sollten alle für den Einsatz von Tieren relevanten Faktoren stärker auf die individuellen Ausgangssituationen und die sozialen Umstände der auffällig gewordenen Jugendlichen abgestellt werden. Weiterlesen