Beitrag Mensch&Tier

Mittwoch, 13. November 2013

Viele Tiere haben Status von Verwandten

Viele Menschen, vor allem Ältere und Alleinlebende, betrachten ihre Tiere zunehmend als Sozialpartner und schreiben ihnen menschliche Gefühlsregungen zu. Das spiegelt sich auch in den Todesanzeigen für Angehörige wider, die Wissenschaftler der US-Universitäten von Maryland und Virginia sowie der Universität Zürich in einer Gemeinschaftsstudie kontentanalytisch ausgewertet haben.

Prof. Dr. Cindy C. Wilson, Dr. F. Ellen Netting, Dr. Cara H. Olsen und Prof. Dr. Dennis C. Turner untersuchten 11.800 Nachrufe, die über drei Monate in drei Zeitungen erschienen waren. In 260 (2,2 Prozent) davon wurden Tiere unter den Hinterbliebenen genannt oder um Spenden an mit Tieren arbeitende, gemeinnützige Organisationen gebeten.

Die Auswertung dieser Todesanzeigen mit Tierbezug brachte den Forschern folgende Erkenntnisse: Die Begriffe „Haustier“ oder „Heimtier“ wurde nur selten
genutzt. Vielmehr zählten die Verfasser der Todesanzeigen die Tiere unter den hinterbliebenen Familienmitgliedern auf. Dabei wurden die Tiere überwiegend
mit Kosenamen personifiziert. Zudem projizierten die Verfasser ihre Gefühle auf die Heimtiere, indem diesen dasselbe Gefühlsspektrum an Trauer zugesprochen wurde wie den menschlichen Hinterbliebenen.

Kontakt:

Uniformed Services University of the Health Sciences
Bethesda, Maryland, Prof. Dr. Cindy C. Wilson
E-Mail: cindy.wilson@usuhs.edu