Beitrag Mensch&Tier

Donnerstag, 16. Juli 2015

Unterschätzter Verlust

Nach dem Tod eines Hundes trauern manche Halter laut einer israelischen Studie um das Tier wie um einen Familienangehörigen.

Wie positiv Hunde die Lebensqualität ihrer Halter beeinflussen können, haben verschiedene Studien belegt: Tierhalter gehen seltener zum Arzt (Headey & Grabka 2004), sind weniger gestresst (Allen et al 2002) und erholen sich schneller nach einem Herzinfarkt (Friedmann & Thomas 1998). Das ist auch darauf zurückzuführen, dass der Kontakt zu freundlichen Tieren erwiesenermaßen hilft, Blutdruck und Herzfrequenz zu senken (Demello 1999, Handlin et al 2011) und Stresshormone zu reduzieren (Barker et al 2005, Beetz et al 2011).

Wie gravierend der Tod eines Hundes für die Lebensqualität seines Halters sein kann, haben Forscher der Ben Gurion University of Negev Israel untersucht. Die Wissenschaftler befragten 103 Frauen, deren Hunde innerhalb der vergangenen vier Wochen eingeschläfert worden waren, nach psychischen und körperlichen Symptomen sowie ihrem Verhältnis zu Mitmenschen. Zum Vergleich wurden auch 110 Besitzerinnen von gesunden Hunden nach denselben Parametern befragt.

Die Resultate der auf dem Wissenschaftsportal Plos One veröffentlichten Studie zeigten, dass der Tod eines Tieres ein deutlich erhöhtes Stresslevel zur Folge haben kann. „Unsere Untersuchung legt nahe, dass die Lebensqualität nach dem Tod eines Hundes auf der psychischen, körperlichen und zwischenmenschlichen Ebene deutlich leidet“, teilen die Forscher mit. Umso weniger das Umfeld den Verlust als solchen akzeptiere und Trost spende, umso stärker litten die befragten Personen.

Kontakt: Ben Gurion University of Negev l Lilian Tzivian    Liliana.Tzivian@remove-this.IUF-Duesseldorf.de