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Donnerstag, 04. Januar 2024

Tierbesuch macht glücklich - auch die Hundeführer

Ob kranke Kinder, Menschen mit Behinderung oder Senioren mit Demenz: Sie alle profitieren vom Besuchsdienst mit Hund. Aber nicht nur sie, so eine US-amerikanische Studie. Auch die Halter und Trainer der Tiere erleben dadurch mehr Zufriedenheit und Glück – im persönlichen Alltag sowie in der Beziehung zum eigenen Hund.

Sie bringen Abwechslung, fördern sozialen Kontakt, erleichtern die Kommunikation und bieten Kuscheleinheiten: Besuchshunde verbreiten Freude und gute Stimmung. Allerdings sind die tierischen Gäste nicht allein – am Ende der Leine bringen sie ihren Menschen mit. Anders als die Besuchten und die Tiere bekommen die Halter beziehungsweise Trainer wenig Aufmerksamkeit, auch von der Wissenschaft. Forscher von der Minnesota State University haben sich ihrer nun angenommen und festgestellt: Die Besuchstouren werden als sinnstiftend und bereichernd empfunden.

Befragung unter Hundehalterinnen

Jonathan R. Hicks und Mary Kramer vom Institut für integrierte Gesundheit und Pflege haben hierzu in einer örtlichen Trainingsgruppe für Therapiehunde eine Telefonbefragung lanciert. Von den 35 kontaktierten Mitgliedern nahmen acht an den Interviews teil – allesamt Frauen, die hauptberuflich anderweitig tätig sind und den Tierbesuchsdienst ehrenamtlich in ihrer Freizeit anbieten. 

Sie alle waren sich einig: Sie sehen den Tierbesuchsdienst als eine persönliche Bereicherung. „Mit dem Hund an der Seite macht man anderen Freude. Das schenkt einem selbst jedes erdenkliche Wohlbefinden“, sagte Teilnehmerin Rachel, die schon ihr Leben lang Hunde hält und den Besuchsdienst als eine einfache Möglichkeit sieht, positiv zum örtlichen Gemeinwesen beizutragen.

Besuchsdienst stärkt Mensch-Tier-Beziehung

An zweiter Stelle wurde genannt, dass die Verbindung zum eigenen Tier inniger werde. Alle Befragten sagten, sie hätten den Eindruck, ihre Hunde genössen die Arbeit mit Menschen. In jedem Fall stärke das Therapietraining die Beziehung zwischen Halter und Tier.

Und ein dritter wichtiger Punkt: Der ehrenamtliche Dienst vermittle Verbindlichkeit, ähnlich wie im Beruf. So gewinne auch an Tagen persönlicher Unlust das Gefühl von Verantwortung überhand, den Besuchsdienst trotzdem wahrzunehmen. „Mein Mann sagt dann: Diese Menschen zählen auf dich. Du und Maggie bringen Licht in ihren Tag – du musst dahin“, erzählt Teilnehmerin Jane. „Und er hat Recht.“ Sie und alle anderen Frauen formulierten zudem klar das Gefühl, mit dem Besuchsdienst Teil von etwas Größerem zu sein und auch die eigene Gesundheit damit zu stärken. 

Minnesota State University l College of Allied Health and Nursing l Jonathan R. Hicks l jonathan.hicks@remove-this.mnsu.edu