Beitrag Mensch&Tier

Donnerstag, 07. Januar 2016

Tiere erleichtern den Zugang zu Patienten

Die erste internationale Tagung zu tiergestützten Psychotherapien zeigt, wie groß die Erfolgsaussichten durch den Einsatz von Vierbeinern in der Behandlung psychischer Krankheiten sind.


Spaziergänge mit Schafen gegen Depressionen, Wandern mit Eseln für Spitzensportler, Katzen kraulen in der Behandlung von Kindern – das Spektrum des Einsatzes von Tieren in Psychotherapien ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Von der Beliebtheit der vierbeinigen Unterstützer, aber auch vom großen Diskussionsbedarf, zeugten die 250 Teilnehmer der Tagung „Tiergestützte Psychotherapie: Grundlagen und Anwendungsfelder“ im baden-württembergischen Sasbachwalden am 9. und 10. Oktober 2015.


„Tiergestützte Psychotherapie ist eine seriöse, hocheffektive Therapiemethode, wenn sie professionell eingesetzt wird“, sagt Dr. Rainer Wohlfarth vom „Ani.Motion-Institut für tiergestützte Therapie“ in der Anima Tierwelt, das die Tagung gemeinsam mit den Verbänden European Society for Animal Assisted Therapy (ESAAT) und International Society for Animal Assisted Therapy (ISAAT) sowie der Max Grundig Klinik ausgerichtet hat.


Die Konferenz in Baden-Württemberg war die erste Tagung in Deutschland mit spezifischem Fokus auf der Psychotherapie. „Das Ziel unserer Tagung war, die Wechselwirkungen zwischen Klient und Tier während der Psychotherapie vor dem Hintergrund der wichtigsten psychotherapeutischen Verfahren aufzuzeigen“, sagt Wohlfarth. In lebendigen Vorträgen mit Bild- und Filmbeiträgen erhielten die 250 Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen und Therapeuten zahlreiche Einblicke und Anleitungen, wie Tiere in die stationäre und ambulante Therapie von Menschen mit Depression, ADHS, Magersucht oder Borderline-Syndrom integriert werden können.


Laut dem aktuellen Stand der Forschung ist wissenschaftlich belegt, dass geeignete und gut ausgebildete Tiere eine angenehme Atmosphäre schaffen und so dem Therapeuten den Zugang zum Patienten erleichtern, für einen schnelleren Aufbau von Vertrauen sorgen und Entspannung und Motivation fördern.

Foto: Gernot Münster


Das Tagungsprogramm steht unter www.tiergestuetzte-psychotherapie.com  zum Download bereit.

Kontakt:
Anima Tierwelt
Ani.Motion-Institut für tiergestützte Therapie
Dr. Rainer Wohlfarth
www.tiergestuetzte-psychotherapie.com
r.wohlfarth@anima-tierwelt.de