Studien

Der Forschungskreis initiert und unterstützt seit mehr als 20 Jahren die Erforschung der Mensch-Heimtier-Beziehung. Die Zusammenfassungen einiger Studien haben wir für Sie im Folgenden bereitgestellt. Für Rückfragen oder weiterführende Informationen bitten wir Sie, Kontakt zu unserem Generalsekretariat aufzunehmen. Kontakt

Schulleistungen und Heimtiere, Prof. Dr. Reinhold Bergler/Dr. Tanja Hoff

Gibt es schulische Pisa-relevante Leistungskompetenzen bei Kindern, die unter bestimmten Bedingungen durch ein Heimtier (Hund) entwickelt und gefördert werden können? Das war die zentrale Frage der Studie von Reinhold Bergler und Tanja Hoff, für die 200 Mütter mit und ohne Hund in der Familie befragt wurden.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen: Dem Hund kommt eine wesentliche Katalysatorenfunktion bei der Entwicklung PISA-relevanter Kompetenzen zu. Ein Hund erhöht die Lust am Lernen und an Leistung, er hilft mit, Teamfähigkeit ebenso zu entwickeln wie Kommunikationsfähigkeit. Er fördert Verantwortungsbewusstsein, Arbeitsdisziplin und Problemlösefähigkeit, vermittelt aber auch seelische Ausgeglichenheit und Wohlbefinden.

Trendtier Katze - Tiefenpsychologische Analyse des Lebens mit Katzen heute und morgen, Dipl. Psych. Jens Lönneker

Die ersten Tiere, die vor 5000 Jahren die Nähe des Menschen gesucht und sich sozusagen selbst domestiziert haben, waren die Katzen. Und ausgerechnet Katzen könnten Lebens- und Überlebensvorbilder für die Zukunft sein. Sie sind die lebendige Unberechenbarkeit - und als unberechenbar gelten heutzutage häufig auch die eigenen Lebensverhältnisse.

Dipl. Psychologe Jens Lönneker führte eine qualitative Pilotstudie und 530 Tiefeninterviews mit Katzenhaltern durch. Das Ergebnis zeigt die Faszination des Menschen an der Katzen und wie sie uns auf ihre Art zeigen, die Anforderungen des modernen Lebens meistern zu können.

Wellensittiche in Altenheimen - Die Veränderung des Lebensstils und der Lebensqualität durch Heimtiere, Prof. Dr. Reinhold Bergler

Senioren in Altenheimen leiden vor allem unter Fremdbestimmung, ihrer Abhängigkeit und dem Hauptgesprächsthema „Krankheiten“, so das eines der Ergebnisse der Studie von Prof. Bergler. Mehr als die Hälfte der Befragten fühlt sich darüber hinaus isoliert und vermisst ihr altes Umfeld mit Freunden, Nachbarn, aber auch ihr Heimtier.

100 Probanden in 37 deutschen Altenheimen erhielten einen Wellensittich. Das Ergebnis: Das Zusammenleben mit dem Wellensittich erhöhte das persönliche Aktivitätsniveau, förderte den Kontakt zu den Heimbewohnern; es gab viel Gesprächsstoff über Erlebnisse, Erfahrungen mit dem Tier. Man war wieder gefordert, der subjektive Gesundheitszustand verbesserte sich und es entwickelt sich mit steigenden Lebenszufriedenheitswerten ein neuer Sinnbezug für das eigene Leben. Während bei den Senioren ohne einen Wellensittich 75 Prozent Einsamkeitsgefühle erlebten, waren das bei den Vogelbesitzern nach dem achtwöchigen Zusammenleben nur mehr 5 Prozent.

Kleintiere in Einrichtungen der Altenpflege, Prof. Dr. Stefan Görres

Im Rahmen des Bremer Forschungsprojektes standen die Frage nach den Auswirkungen von regelmäßigen Besuchsdiensten mit Kleintieren auf Bewohner von Altenheimen in Zentrum. Gleichzeitig wurde der Frage nach den Auswirkungen der Tierbesuchsdienste auf die Mitarbeiter nachgegangen.

Die Bewohner des AWO-Pflegeheims Arbergen erhielten über drei Monate lang zweimal wöchentlich Besuch eines Kleintierzoos. Unter der Betreuung der Therapeutin Cornelia Drees vom Institut für soziales Lernen mit Tieren konnten die Senioren die Meerschweinchen und Kaninchen füttern und streicheln. Der Leiter des Forschungsprojektes, Prof. Stefan Görres vom Bremer Institut für angewandte Pflegeforschung, übernahm die wissenschaftliche Begleitung.

Die Ergebnisse der Untersuchung sind veröffentlicht in: Altenpflege 07/2006, Vincentz Network, Hannover.

Kleintiere in Einrichtungen der Altenpflege, Prof. Dr. Stefan Görres

Zusätzlich möchten wir auf folgende Studien hinweisen:

Robert-Koch-Institut
"Heimtierhaltung - Chancen und Risiken für die Gesundheit"
Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 19

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
The relationship between pet ownership and health outcomes: German longitudinal evidence,
Bruce Headey/Markus M. Grabka, 2004