Beitrag Mensch&Tier

Donnerstag, 08. September 2011

Therapeutische Arbeit mit dem Pferd hilft Kindern mit autistischer Symptomatik

Reittherapie als Zusatzförderung hilft Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen dabei, ihre Fähigkeiten in Motorik, Kontaktaufnahme und Kommunikation durch den nonverbalen Bewegungsdialog mit dem Pferd zu entwickeln und zu verbessern. Um diese auf Erfahrungswerten basierende Hypothese wissenschaftlich zu belegen, führte das Biesfelder Institut „quer“ (Institut für Qualität in Erziehungshilfen) der Stiftung „Die Gute Hand“ über einen Zeitraum von vier Jahren die Evaluationsstudie „tapfer – Therapeutische Arbeit mit dem Pferd“ durch.


30 Kinder (drei bis neun Jahre) mit autistischer Symptomatik nahmen an der prospektiven, kontrollierten Studie teil. Während eine Hälfte im Modellprojekt der Stiftung „EIF - Entwicklungsförderung in der Familie“ betreut wurde, machten die anderen 15 Kinder über 9-12 Monate zusätzlich beim Heilpädagogischen Voltigieren und Reiten mit.


Mithilfe des Entwicklungs- und Verhaltensprofils PEP-R, der Child Behavior Checkliste (CBCL/4-18), des nonverbalen Intelligenztests SON-R (Snijders-Oomen) und des MAS Klassifikationssystems wurde der Zustand der Kinder vor und nach der Studie ermittelt. Hierbei konnten die Daten für jeweils zehn Kinder aus der Reit- und zehn aus der Kontrollgruppe ausgewertet werden.


Die Ergebnisse zeigen, dass die Reitgruppe der Kontrollgruppe in allen erfassten Entwicklungs- und Verhaltensbereichen signifikant überlegen war. Die zusätzliche Therapie mit dem Pferd führte bei 10 von 15 Kindern zu einer größeren Reduktion der Verhaltensauffälligkeiten und einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik. Einige der Kinder entwickelten erst während der Therapie überhaupt Sprache. Andere, die zuvor keine Reaktion auf andere Menschen zeigten, reagierten am Ende der Therapie auf Ansprache und nahmen Blickkontakt auf.


Anhand der Studienergebnisse lässt sich sagen, dass die zusätzliche Unterstützung durch eine Reittherapie sinnvoll ist, da hierdurch eine deutlichere Verbesserung der Symptome und eine stärkere positive Entwicklung ermöglicht wird als es bei einer alleinigen Entwicklungstherapie der Fall ist.

Weitere Informationen und Kontakt:
Marietta Schulz, Katholische Stiftung „Die Gute Hand“
E-Mail: quer@remove-this.die-gute-hand.de
www.die-gute-hand.de