Beitrag Mensch&Tier

Mittwoch, 02. Februar 2022

Studie aus der Schweiz

Seit fast zehn Jahren unterstützen Tiere die Ärzte am REHAB Basel bei der Behandlung von Patienten mit Hirnschädigungen. Eine Evaluierung zeigt jetzt, dass Meerschweinchen und andere Vierbeiner als Mitarbeiter messbare Erfolge erzielen.

Wissenschaftler schätzen, dass rund 50 Millionen Menschen weltweit jährlich mit Hirnschädigungen aufgrund von Unfällen oder Krankheiten zu kämpfen haben. Die Folgen sind häufig soziale Isolation und Depression, da Sozialkompetenzen und die Kommunikationsfähigkeit der Patienten oft nur noch eingeschränkt funktionieren.

Einige der Betroffenen werden im REHAB Basel in der Schweiz behandelt. Dort gibt es seit fast einem Jahrzehnt die Möglichkeit, mit Co-Therapeuten auf vier Beinen in Kontakt zu kommen. Die Ärzte wiesen nun in einer Studie die Effekte nach: Sie analysierten die Behandlung von 19 Patienten, die sich zur stationären Neurorehabilitation am REHAB Basel aufhielten. Die Patienten erhielten insgesamt rund 440 Therapiesitzungen mit konventionellen Angeboten sowie mit tiergestützter Therapie mit Pferden, Eseln, Schafen, Ziegen, Minischweinen, Katzen, Hühnern, Kaninchen und Meerschweinchen. Alle Sitzungen wurden auf Video aufgezeichnet und die Behandlungserfolge anschließend mit verschiedenen Methoden ausgewertet.

„Unsere Ergebnisse belegen, dass tiergestützte Therapie zu einer größeren emotionalen Beteiligung der Patienten mit Hirnschädigungen führt“, fassen die Wissenschaftler rund um Prof. Dr. Karin Hediger im Fachblatt „scientific reports“ zusammen. „Das zeigte sich besonders durch eine gesteigerte Motivation bei den Sitzungen und größere Zufriedenheit mit der therapeutischen Behandlung.“

REHAB Basel l Prof. Dr. Karin Hediger l karin.hediger@remove-this.unibas.ch