Beitrag Mensch&Tier

Montag, 27. August 2012

Hunde können Prostata-Krebs erschnüffeln

Eine frühe und eindeutige Diagnose kann Krebspatienten viel Leid ersparen. Bei verschiedenen Formen der Krankheit wie Darm-, Lungen- oder Brustkrebs haben sich Hunde bereits bewährt und Tumorpatienten anhand von Urinproben identifiziert (Mensch & Tier 02/2011, 03/2011).

Auch bei Prostata-Krebs sehen französische Forscher nun Chancen durch den Einsatz von Vierbeinern. Jean-Nicolas Cornu, Chefarzt der Urologie eines Pariser Krankenhauses, erzielte „vielversprechende Ergebnisse“ mit einem Belgischen Schäferhund.

Laut der Veröffentlichung im Fachblatt „European Urology“ war das Tier zwei Jahre ausgebildet worden, um Urinproben von Patienten mit Prostata-Krebs von jenen gesunder Männer zu unterscheiden. Im Abschlusstest schnüffelte der Hund an mehreren Sets von jeweils sechs Urinproben, fünf davon ohne Krebsbefund.

Laut Studienleiter Cornu waren die Resultate besser als erwartet: Treffsicher hatte der Schäferhund in 30 von 33 Fällen die Krebsdiagnose bestätigt, also eine Trefferquote von 91 Prozent erzielt. Hunde könnten eindeutig den Geruch eines Moleküls erschnuppern, das von Krebszellen stammt, so die Schlussfolgerung des Arztes.

Die Wissenschaftler forschen nun weiter, um die Hundenase durch technologische Hilfsmittel zu ersetzen. Denn im Laboralltag sind Tests mit Hunden zu aufwändig – Einsatz, Training und Haltung eines Hundes kostet
laut Cornu so viel wie zwei festangestellte Forscher.

Weitere Informationen:
Jean-Nicolas Cornu, Hôpital Tenon,
75970 Paris, Frankreich
E-Mail: jncornu@hotmail.fr