Beitrag Mensch&Tier

Donnerstag, 10. November 2011

Hunde erschnüffeln Lungenkrebs

In der letzten Ausgabe berichteten wir von einer japanischen Studie, die belegt, dass Hunde mit ihren feinen Nasen Darmkrebserkrankungen zu erkennen vermögen und anzeigen. Die Erkenntnisse einer zweijährigen Pilotstudie der Klinik Schillerhöhe in Gerlingen bestätigen entsprechende Ergebnisse auch im Kontext von Lungenkrebs. Mit 72-prozentiger Sicherheit „erschnüffelten“ speziell durch Hundetrainer Uwe Friedrich auf Duftproben trainierte Hunde die an Lungenkrebs erkrankten Patienten.


Das Team um Lungenfacharzt Rainer Ehmann ließ 220 Personen mit diagnostiziertem Lungenkrebs, Gesunde und Risikopatienten wie Raucher oder Bronchialkranke in ein Glasröhrchen pusten. Die Atemproben wurden vier Hunden unter die Nase gehalten. War eine der Proben die eines Lungenkrebspatienten, zeigten die Hunde dies gezielt an, indem sie vor der Probe Platz machten. Wichtig für die Forscher war auch, ob die Hunde zwischen Erkrankten und Risikopatienten unterscheiden können. Die Hunde bewiesen ihr Diagnosetalent: Mit einer Trefferquote von über 70 Prozent zeigten die Hunde die belastete Probe an – auf nicht belastete Proben reagierten die Vierbeiner nicht.


Auf Grundlage dieser Ergebnisse ist eine klinische Untersuchung geplant, deren Ziel es ist, den Stoff zu ermitteln, den die Hunde riechen und anzeigen. Lässt sich dieser Stoff, der offenbar weder in einem gesunden Organismus noch in dem von Risikopatienten vorkommt, separieren, könnte daraufhin ein Bluttest entwickelt werden, um zukünftig Lungenkrebs frühzeitiger zu diagnostizieren. Eine Folgestudie, in der festgestellt werden soll, ob die Hunde auch auf andere Krebsarten reagieren, ist in Vorbereitung.

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Pressestelle Robert-Bosch-Krankenhaus/ Klinik Schillerhöhe
Tel.: 0711 - 8101-3047
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