Donnerstag, 17. November 2022
Fische haben einen Spieltrieb
Im Gegensatz zu Säugetieren sind Fische weitestgehend unerforscht. Dabei sind sie zu weitaus mehr in der Lage, als sich bloß im Wasser treiben zu lassen. Neue Forschungsergebnisse aus den USA legen sogar nahe, dass Fische über einen Spieltrieb verfügen.
Fische als Heimtiere sind immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert – sie hätten ein schlechtes Gedächtnis, können weder fühlen, noch würden sie an den Reizen ihrer Umwelt Interesse zeigen, lauten gängige Stereotype. Ein vierköpfiges Forscherteam der Eastern Michigan University unter der Leitung von Sofia Eisenbeiser wollten einige dieser Vorurteile widerlegen und stellte sich dabei die Frage: „Verfügen Fische über Verhaltensweisen, die als Spieltrieb interpretiert werden können?“.
Bei Hunden und Katzen sei es üblich, Spielverhalten zu beobachten, so heißt im wissenschaftlichen Paper „Gills Just Want To Have Fun“, das im Fachblatt „Animals“ erschienen ist. Doch wie sieht bei Fischen aus? Sie werden oft als optische Attraktion betrachtet, aber könnte es sein, dass Fische ein ähnlich vielfältiges Verhaltensrepertoire haben wie Säugetiere?
Um ihre Hypothese zu bestätigen, hat das Forscherteam Experimente in örtlichen Zoohandlungen durchgeführt. Insgesamt 66 Fischarten wurden auf ihre Empfindlichkeit gegenüber Laserpointer-Reizen getestet. Über 80 Prozent der Fische reagierte neugierig auf die sich bewegenden Lichtreize. Die meisten Fische jagten den Lichtpunkten hinterher, manche sollen sogar versucht haben, die roten Punkte zu beißen.
University of Michigan l Timothy Charles Marzullo l tim@ backyardbrains.com