Beitrag Mensch&Tier

Mittwoch, 04. November 2009

Einsatz von gefiederten Nutztieren bietet vielfältige Therapiemöglichkeiten

Der Einsatz von Geflügel in der Tiergestützten Therapie und Pädagogik sorgt immer wieder für Erstaunen. Denn Hühner, Gänse und Enten sind als Therapietiere längst nicht so etabliert wie etwa Hunde, Katzen oder Meerschweinchen.

Dabei bietet das Federvieh auch vielfältige Einsatzmöglichkeiten vor allem in der therapeutischen Arbeit mit Senioren und Kindern.
Die Sozialpädagogin Sabine Bauer besucht im Rahmen eines mobilen Dienstes beispielsweise Seniorenheime mit einigen braunen Hybridlegehennen. Die Tiere sind besonders zutraulich und leicht zu zähmen. Gerade in den Altenpflegeeinrichtungen sind die Hennen sehr beliebt, denn viele der Bewohner hatten im Laufe ihres Lebens bereits hautnahen Kontakt vor allem zu Hühnern und verspüren daher keine Berührungsängste im Umgang mit ihnen. Die Freude darüber, ihr Wissen um den Umgang mit diesen Tieren wieder einmal anbringen zu können, bringt Bewohner und Therapeuten schnell ins Gespräch miteinander oder führt zu einer regen Kontaktaufnahme zwischen Menschen und Tieren, aber auch zwischen den Heimbewohnern.
Auch in der Arbeit mit Kindergruppen und Grundschulklassen kann Geflügel zum Einsatz kommen. So besucht zum Beispiel Dipl.-Psychologin Sibylle Hilker Grundschulklassen mit Hühnern. Die Kinder können auf unterschiedliche Weise Kontakt zu den Tieren aufnehmen, etwa durch beobachten, berühren und streicheln oder füttern. Neben den Sinnesanregungen, welche die Tiere bieten, liegt hier ein Schwerpunkt auf der Vermittlung von Wissen über die Tiere und ihre Bedürfnisse.
Durch den Kontakt zum lebendigen Tier können Themen wie artgerechte Haltung und Umgang mit den Tieren leichter gelehrt werden.
Insgesamt ermöglichen Hühner, Enten und Gänse verschiedenste Anregungen für die Sinne: Sie gackern oder schnattern und lassen sich bereitwilliger als vielfach vermutet berühren und streicheln. Mit diesem breiten Spektrum an interessanten Reizen sind sie Meerschweinchen und Co. oft überlegen.

Weitere Informationen:
Zahlreiche weiterführende Informationen und Kontakte finden sich zudem in der Fachzeitschrift „Tiergestützte“, die sich in der Ausgabe 01/08 dem Schwerpunktthema Geflügel gewidmet hat. Die „Tiergestützte“ ist erhältlich beim Förderverein Tiergestützte Pädagogik, Therapie und Fördermaßnahmen e.V. unter www.tiergestuetzte.org.