Beitrag Mensch&Tier

Mittwoch, 08. Oktober 2025

Verbände wenden sich gegen online-basierte Weiterbildungen

Das Interesse an tiergestützter Arbeit wächst, die Zahl der Weiterbildungen zur Fachkraft auch. Nun warnen der Bundesverband Tiergestützte Intervention e. V. und weitere Verbände vor Angeboten, die ihre Inhalte ausschließlich im Internet übermitteln.

Wer sich zur Fachkraft für tiergestützte Interventionen ausbilden möchte, hat in Deutschland die Qual der Wahl: 21 Weiterbildungen sind aktuell durch die Verbände ISAAT oder ESAAT zertifiziert. Dazu kommen zahlreiche Angebote ohne Zertifizierung – seit der Corona-Pandemie zunehmend auch Kurse, die ausschließlich webbasiert laufen. 

Dagegen haben der Bundesverband Tiergestützte Intervention (BTI) e.V., die International Society for Animal Assisted Therapy (ISAAT) und der Bundesverband für Fachkräfte Pferdegestützter Interventionen eine Kampagne gestartet. Unter dem Motto „Wir sagen NEIN zu online-basierten Weiterbildungen – Qualität braucht Präsenz und Praxis“ erheben die Verbände fünf wesentliche Kritikpunkte, die sie in der Zeitschrift „tiergestützte“ zum Ausdruck gebracht haben: 

  1. Mangelnde wissenschaftliche Fundierung
  2. Fehlen von Interdisziplinarität und Praxistransfer
  3. Mangel an praktischer Arbeit am Tier
  4. Sicherheits- und Ethikfragen
  5. Langfristige Auswirkungen auf die Profession   

„Wir appellieren an alle Akteure in diesem Bereich, sich für qualitativ hochwertige, wissenschaftlich fundierte Weiterbildungen in Präsenz einzusetzen, die den hohen Standards unserer Profession entsprechen und die Vielfalt sowie Chancengleichheit in der Ausbildung fördern“, schließen die Autoren der Kampagne ihren Aufruf. Wer Vollmitglied in einem der drei renommierten Verbände werden möchte, müsse eine akkreditierte Weiterbildung durchlaufen haben.

Bundesverband Tiergestützte Intervention | info@remove-this.tiergestuetzte.org | www.tiergestuetzte.org