Beitrag Mensch&Tier

Dienstag, 15. Februar 2011

Tiergestützte Therapie für Schlaganfall-Patienten

Ein Schlaganfall kann bei Betroffenen neben motorischen, sensorischen und kognitiven Einschränkungen auch psychische Folgen wie Depressionen und Ängste zur Folge haben. Im Rahmen einer Pilotstudie des Sunnaas Universitäts-Krankenhauses (Norwegen) wurde untersucht, ob Tiergestützte Therapie mit einem Hund während der Rehabilitation positive Auswirkungen hat.

21 Schlaganfall-Patienten mit einem MMS-Wert (Mini-Mental-Status) unter 16 (mittelschwere Beeinträchtigung) nahmen an der kontrollierten Studie teil. Über einen Zeitraum von sechs Wochen fanden dreimal pro Woche Therapiesitzungen mit einem Hund statt. Die Interaktion zwischen Patient und Hund dauerte jeweils circa 15 bis 20 Minuten. Beobachtet wurde die Art der Interaktion sowie, ob und in welcher Weise körperlicher Kontakt zum Tier aufgenommen wurde, beispielsweise wie intensiv der Hund gestreichelt wurde und welche Reaktionen bei Mensch und Tier der Kontakt bewirkte. Zur Auswertung wurden die Sitzungen auf Video aufgenommen. Um die Auswirkungen der Tiergestützten Therapie zu messen, wurden die Patienten vor und nach der Studie physiologisch untersucht. Eine Kontrollgruppe erhielt im gleichen Zeitraum Therapiemaßnahmen ohne die Unterstützung von Tieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Patienten, die während der Sitzung besonders viel Kontakt mit dem Hund hatten, am Ende der Therapiephase spürbar ruhiger und gelassener waren (rs = 0.88; p<0.0005). Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs der Untersuchung und der positiven Erlebnisse sprachen sich alle Beteiligten – Patienten wie Ärzte und Krankenschwestern – für eine Weiterführung der Hundegestützten Therapie aus und empfehlen Tiergestützte Therapie als sinnvolle Ergänzung zur regulären Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten.

Weitere Informationen und Kontakt:
Christine Olsen, Norwegian Center of Anthrozoology
E-Mail: christine.olsen@remove-this.antrozoologisenteret.no
www.antrozoologisenteret.no