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Dienstag, 15. Dezember 2020

Tiere helfen durch die Corona-Krise

Englische Wissenschaftler haben sich mit der Frage beschäftigt, ob sich die Mensch-Tier-Beziehung in Zeiten des britischen Lockdowns verändert hat. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Haustiere in Zeiten von „social distancing“ als Quelle erheblicher Unterstützung empfunden werden.

Am 23. März 2020 traten die Beschlüsse der britischen Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft: Bis zum 1. Juni mussten die rund 67 Millionen Einwohner des Inselstaates zu Hause bleiben, eine Zeit des sogenannten „social distancings“ begann.

Knapp einen Monat später begann eine Studie des Department of Health Sciences der University of York. Die Wissenschaftlerin Elena Ratschen und ein siebenköpfiges Team wollten mithilfe einer Umfrage, die in sozialen Medien wie Facebook, Twitter und reddit beworben wurde, herausfinden, welche Rolle die Mensch-Tier-Beziehung im Kontext weit verbreiteter sozialer Distanzierungs- und Isolationsmaßnahmen spielt.

Die Umfrage lief vom 16. April bis zum 31 Mai. 5926 Personen über 18 Jahren nahmen teil, 89,8 Prozent der Teilnehmer besaßen mindestens ein Haustier. In rund 90 Prozent war das Haustier ein normaler Begleiter, 10 Prozent waren Assistenz oder Therapietiere. Die häufigsten Arten von Haustieren waren Hunde und Katzen (69,9 Prozent).

„Wir wollten wissen: Welche Rolle spielten die Haustiere während des Lockdowns? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen psychischer Gesundheit und Einsamkeit, Besitz von Haustieren, Mensch-Tier-Bindung und Mensch-Tier-Interaktion?“, fasst Ratschen zusammen.

Ihr Fazit: „Der Besitz von Tieren schien einige der negativen psychologischen Auswirkungen des Lockdowns zu mildern“, sagt Ratschen. Sie verweist darauf, dass diese Erkenntnis unabhängig von der Tierart zu sein scheint. Die Forscherin betont, dass weitere Untersuchungen der Rolle von Mensch-Tier-Beziehungen für die menschliche Gesundheit erforderlich sind.

University of York l Elena Ratschen l elena.ratschen@remove-this.york.ac.uk