Beitrag Mensch&Tier

Foto: Dr. Anja Heuckeroth

Dienstag, 02. November 2021

Schmerz lass nach!

In der Klinik Oberammergau, einem Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie, unterstützt und motiviert die Australian Shepherd Hündin Fay Menschen mit chronischen Schmerzen. Der Einsatz des tierischen Helfers erfolgt sowohl im Rahmen einer psychologischen Schmerzbewältigungsgruppe als auch in Einzelsettings.

Seit Anfang des Jahres bereichert ein Vierbeiner die Klinik Oberammergau im oberbayerischen Garmisch-Partenkirchen. „Die Therapiehündin Fay wird bei uns in der interdisziplinären, multimodalen Therapie chronischer Schmerzen eingesetzt“, berichtet Dr. Anja Heuckeroth, Chefärztin der Abteilung für Anästhesie und Schmerztherapie und Leiterin für tiergestützte Therapie an der Klinik. Hierfür hat die Ärztin extra ein tiergestütztes Therapiekonzept entwickelt, das speziell auf Patienten mit chronischen Schmerzen zugeschnitten ist.

Ein Pilotprojekt, denn Fay ist das erste Tier, das in der Klinik im Rahmen der Schmerztherapie eingesetzt wird. Ziel der hundegestützten Therapie ist es, die Patienten im Kontakt mit dem Vierbeiner zu mehr Bewegung zu motivieren. Ebenso sollen die Selbstwirksamkeit geübt und ein Kontakt auf nicht-sprachlicher Ebene hergestellt werden.

Zu Beginn des stationären Aufenthaltes werden den Patienten, die tiergestützt behandelt werden, zunächst Hinweise zur Köpersprache der Hündin und Umgangsregeln mit dem Tier an die Hand gegeben. Erst dann erfolgt eine erste Kontaktaufnahme mit Fay.

Die Auswirkungen, die sich bislang durch die Anwesenheit von Fay abzeichnen, sind durchweg positiv. „Der Umgang mit dem Tier wird als bereichernd erlebt, da die Patienten sich im Kontakt mit dem Vierbeiner von ihrem Gegenüber angenommen und sich in der Begegnung sicher fühlen“, berichtet Heuckeroth. „Ebenso führen zum Beispiel gemeinsam gelöste Herausforderungen von Mensch und Tier bei den Patienten zu einer Steigerung ihres Selbstwerts und die stets große Arbeitsfreude des Hundes motiviert sie zu Aktivität und freudiger Bewegung. Eine anschließende Reflexion der Probleme bei der Kontaktaufnahme zum Tier hilft außerdem, typische Kommunikationsprobleme der Patienten zu identifizieren und Lösungsansätze zu entwickeln“, beschreibt die Ärztin die Effekte des hundegestützten Einsatzes.

Klinik Oberammergau l Dr. Anja Heuckeroth l Hubertusstraße 40 l  82487 Oberammergau l Kontaktaufnahme zum ambulanten Vorgespräch: 08822 9914332