Beitrag Mensch&Tier

Dienstag, 07. Juli 2020

Lesenachhilfe mit Hund wirkt auch bei Teenagern

Einer britischen Studie zufolge lesen nicht nur Grundschulkinder, sondern auch Teenager flüssiger, wenn sie dies vor einem Hund statt vor dem Lehrer tun.

Über die Verbesserung der Leseleistung von Grundschulkindern im Zusammenhang mit tiergestützten Interventionen wurde in den vergangenen Jahren viel geforscht und berichtet. Nun haben die britischen Wissenschaftlerinnen Olivia Barber und Leanne Proops von der psychologischen Fakultät der University of Portsmouth in Großbritannien erstmals untersucht, ob sich auch die Leseleistung von Teenagern verändert, wenn sie nicht ihrem Lehrer, sondern einem Hund vorlesen.

Für die Untersuchung wählten die Wissenschaftlerinnen 20 Teenager aus, die in insgesamt vier Sitzungen jeweils fünf Minuten zunächst ihrem Lehrer und dann einem Hund einen Text vorlesen sollten. Die letzte Sitzung wurde gefilmt und im Rahmen der Studie darauf-hin untersucht, inwieweit sich die Anwesenheit des Hundes auf die Leseleistung auswirkt. Darüber hinaus beantworteten die Teenager einen Fragebogen, in dem sie ihre Selbstwahrnehmung beschreiben sollten.

Die in der Zeitschrift „Anthrozoös“ veröffentlichten Ergebnisse der Studie legen nahe, dass sich mehrere Faktoren positiv verändern, wenn Teenager einem Hund statt ihrem Lehrer vorlesen: „Das Lesen vor dem Hund war flüssiger und weniger stockend“, stellten die Wissenschaftlerinnen fest. Insgesamt zeigten die Teenager im Leseverhalten mehr Selbstbewusstsein, wenn sie vor dem Hund lesen sollten. Die Ergebnisse der subjektiven Befragung deckten sich mit denen aus der gefilmten Dokumentation: Die Mehrheit der Teenager beschrieb sich als insgesamt motivierter beim Lesen. 

Centre for Comparative and Evolutionary Psychology l olivia.barber@port.ac.uk