Beitrag Mensch&Tier

Donnerstag, 10. November 2011

Leben und arbeiten mit Hunden im Jugendhilfezentrum Wolfersdorf

Hohe soziale Unverträglichkeit, vorzeitige Schulentlassung, Störungen im Bereich der Intelligenz, dem Arbeits-, Sozial- oder Leistungsverhalten: Das sozialpädagogische Jugendhilfezentrum Wolfersdorf in Thüringen nimmt sich Kindern und Jugendlichen, die u.a. mit diesen Merkmalen leben, an. Mit eigenen Unterrichtsmöglichkeiten und verschiedenen sozialpädagogischen Angeboten werden die ca. 35 Kinder und Jugendlichen unterstützt, motiviert am Unterricht teilzunehmen und Verantwortungsgefühl und Einfühlungsvermögen zu entwickeln.


Ein wichtiger Bestandteil der pädagogisch-therapeutischen Arbeit des Jugendhilfezentrums Wolfersdorf ist das Huskyprojekt der Pädagogin Sabine Eck: Die 12 bis 22-jährigen Jungen und Mädchen betreuen und versorgen meist über eine Dauer von zwei Jahren drei Sibirian Huskyhündinnen, die in einem ca. 500m² großen Außengehege leben. Die Jugendlichen bekommen im wöchentlichen Wechsel Aufgaben zugeteilt, zu denen u.a. das morgendliche Rauslassen der Hunde, eine Wanderung am Nachmittag, Training und die abendliche Fütterung gehören.


„Viele Kinder und Jugendliche haben bisher keinen geregelten, geordneten Tagesablauf kennengelernt. Im Jugendhilfezentrum haben sie einen fest durchgeplanten Tag, zu dem es gehört, morgens aufzustehen, zur Schule zu gehen, Hausaufgaben, Projekte, Gruppenrunden und Ämter zu erledigen“, so die ausgebildete Fachkraft für Tiergestützte Therapie, Pädagogik und Beratung (nach ISAAT Standards anerkannt) Sabine  Eck. Sie betreut die Kinder und Jugendlichen dabei, die Pflege und Verantwortung für die Huskyhündinnen zu übernehmen. Hierbei lernen ihre Schützlinge u.a. Kontinuität, Verlässlichkeit, Verantwortung und Struktur in ihrem Alltag zu akzeptieren.

„Gerade Jugendliche, die durch negative Erfahrungen den Kontakt zu Erwachsenen scheuen, können mithilfe der Tiere, die als eine Art Kontaktbrücke fungieren, aus der Isolation herauskommen und wieder soziale Kontakte aufbauen“, so Sabine Eck. „Und ganz generell entwickeln die Jugendlichen in der Beschäftigung mit den Hunden sozio-emotionale Kompetenzen wie Empathie und Steigerung des Selbstwertgefühls.“ 

Weitere Informationen und Kontakt:
Sabine Eck, Trockenborn-Wolfersdorf
Tel.: 0174 - 2162268
E-Mail: husky@remove-this.wendepunkt-ev.net