Sonntag, 12. April 2015
Lamas und Alpakas in der Kinder- und Jugendhilfe
Cosima Boyle beschreibt die Arbeit mit Alpakas und Lamas in der tiergestützten Arbeit mit jungen Menschen und gibt Pädagogen und Therapeuten didaktische Tipps.
Auf einer Trekking-Tour in Bolivien hatten es ihr die sanften und friedlichen Lamas und Alpakas angetan.So entschied sich die Diplompädagogin Cosima Boyle, die Tiere selbst zu halten und in ihre tiergestützte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einzubinden. Aus diesem reichen Erfahrungsschatz ist ein Buch entstanden, in dem Boyle mögliche Angebote für Kinder und Jugendliche unter anderem mit ADHS, Essstörungen und Drogenproblemen beschreibt. Dabei gibt sie viele Fallbeispiele und praktische Hinweise aus ihrer zehnjährigen Berufspraxis und weist auch auf mögliche Probleme hin.
Die Autorin beschreibt, wie Kinder und Jugendliche den Tieren im Wald, Stall oder auf der Weide begegnen können - ganz individuell auf die Bedürfnisse jedes Klienten abgestimmt. Als mögliche Settings führt die Autorin Tierbeobachtung, die freie Begegnung, das gemeinsame Überwinden von Hindernisparcours und das Lamaführen an. „Jeder Raum hat seine eigene Qualität“, schreibt Boyle. Diese Qualität habe Einfluss auf das Erleben und Lernen der Kinder und Jugendlichen. Dabei wirke die ruhige und sanfte Art der Lamas und Alpakas beruhigend. Die Tiere vermitteln ein Gefühl des „Angenommen werdens“, lehren aber auch, dass sie mit angemessenem Respekt behandelt werden wollen.
Ein ganzes Kapitel widmet Boyle der Interventionsplanung mit Beispielen und Lernzielen. Des Weiteren erläutert die Autorin Grundlagenwissen zu Lamas und Alpakas und beschreibt, wie die Tiere gehalten und gepflegt werden sollten, um ihre Wirkung auf die Klienten optimal entfalten zu können.
Cosima Boyle l Lamas und Alpakas in der pädagogischen Förderung von Kindern und Jugendlichen l Reinhardt Verlag l122 Seiten l 24,90 Euro l ISBN 978-3-497-02441-4
Foto: © Ernst Reinhardt Verlag 2014, www.reinhardt-verlag.de