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Besser zweisam als einsam: Kuscheln mit der Katze hilft durch den Lockdown. Foto: iStock / martin-dm

Freitag, 01. April 2022

Katzen trösten in der Corona-Pandemie

Kontaktverbote, Home-Office, Ausgangssperren: Social Distancing hält nicht nur gesund, sondern kann gleichzeitig krankmachen. US-Wissenschaftler haben nun untersucht, welchen emotionalen Rückhalt eine Katze im Haushalt bietet.  

Das Frühjahr 2020 war für Menschen weltweit ein Ausnahmezustand. Täglich steigende Infektionszahlen, ganze Branchenzweige geschlossen, Ausgang nur mit Mundschutz – die psychische Belastung war immens, besonders für alleinlebende Menschen. Für viele Singles war die eigene Katze im ersten Lockdown der einzige regelmäßige Kontakt.

Das hat ein Forscherteam rund um Dr. Jennifer Currin-McCulloch von der Colorado State University zum Anlass genommen, eine qualitative Umfrage unter Katzenhaltern zu starten. Sie befragten 956 Personen zwischen 18 und 80 Jahren im April 2020 zu ihrer Lebensqualität im Lockdown. Ein Drittel der Teilnehmer lebte allein, 50 Prozent mit einem weiteren Erwachsenen im Haushalt. 82 Prozent der Studienteilnehmer arbeiteten im Home-Office oder waren von ihrer Arbeit freigestellt.

Die Antworten zeigten deutlich, wie sehr die meisten Katzenhalter von der Gesellschaft ihrer Tiere profitieren. „Die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehenden Ängste und Stressoren heben hervor, auf welche Art und Weise Katzen als Mitbewohner Stress reduzieren und Zuneigung und soziale Unterstützung bieten“, lautete das Fazit des Forscherteams im Fachblatt „HAI Bulletin“.

Vielen Befragten gelang es sogar, die positiven Seiten der Pandemie zu sehen und sich über die verstärkte Bindung und die Qualitätszeit mit ihrem Tier zu freuen. „Ohne meine Katzen hätte ich mir Hilfe für meine Ängste und Depressionen suchen müssen“, schrieb eine 34 Jahre alte Teilnehmerin. „Wenn sie aber neben mir schnurren und ich sie streichele, dann fühle ich mich weniger einsam.“ Ein weiterer Aspekt, den viele Probanden erwähnten, war die Verantwortung gegenüber ihren Katzen: „Sich um die Bedürfnisse eines Tieres zu kümmern ist ein großer Halt in einer Zeit, in der alles außer Kontrolle zu geraten scheint.“

Colorado State University l School of Social Work Dr. Jennifer Currin-McCulloch l Jen.Currin-McCulloch@remove-this.colostate.edu