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Dienstag, 07. Januar 2025

Katzen stützen Menschen im Alter

Katzen können das Leben von Senioren bereichern: Laut einer britisch-amerikanischen Studie berichteten die Katzenhalter in der Testgruppe von mehr Wohlbefinden – unter anderem aufgrund einer empfundenen Loyalität, nicht-wertendem Verständnis und mehr Lebensfreude durch ihre Tiere.  

Bei Menschen, die mit Hunden zusammenleben, werden niedrigere Entzündungswerte gemessen und im Vergleich zu Menschen ohne Hund können sie offenbar Verhalten, Denken, Emotionen und Aufmerksamkeit gezielter steuern. Allerdings brauchen Hunde regelmäßig Auslauf, sind aufwändig in der Haltung. Gerade ältere Menschen können dem oft nicht mehr gerecht werden. Aber muss es der Hund sein? Wie etwa ist es um den Einfluss bestellt, den Katzen auf die menschliche Gesundheit haben? 
 
Seniorinnen mit Gemeinschaftssinn 
 
Diesen Fragen hat sich eine britisch-amerikanische Studie angenommen. Die Forscher um die Pflegeexpertin Sandra M. Branson wollten herausfinden, inwieweit sich das Zusammenleben mit Katze psychosozial und körperlich auswirkt. Die spezielle Zielgruppe: Senioren, die in Wohngemeinschaften leben.  

An der Untersuchung teilgenommen haben 96 Personen, im Wesentlichen alleinstehende, geschiedene oder verwitwete Frauen. Davon lebten 41 mit einer Katze zusammen sowie 55 ohne Haustier. Das Alter der Probanden lag zwischen 60 und 100 Jahren, im Schnitt 76 Jahre. 

Die Forscher erhoben Daten zum Stresshormon Cortisol und bestimmten Entzündungswerte anhand des Bluteiweißes CRP im Speichel. Zudem wurden die Personen zu ihrer eigenen Einschätzung befragt. 

Katzenhalter empfinden mehr Lebensfreude
 
Bei den meisten Studienteilnehmern wurden leichte kognitive Beeinträchtigungen sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden festgestellt. Sie berichteten von leichtem Stressempfinden, Einsamkeit und Depressionen – was die gemessenen Werte der jeweiligen Biomarker bestätigten.   

Verglichen mit den Nicht-Tierbesitzern waren die Katzenhalter jünger und hatten den höheren Bildungsabschluss. Hinsichtlich anderer demografischer Daten oder der getesteten Gesundheitswerte ließ sich jedoch kein Unterschied ermitteln. Allerdings berichteten die Katzenhalter, sie hätten das Gefühl, ihre Tiere würden ihnen Loyalität und Verständnis entgegen bringen. Mehr als ein Viertel gab an, das Verhalten ihrer Katze lasse auf Anhänglichkeit schließen. Zudem helfe die Gesellschaft der Vierbeiner dabei, Lebensfreude zu empfinden.  

Wenn medizinische Messdaten es auch nicht untermauen: Die Bindung zu einer Katze kann das Leben betagter Menschen offenbar bereichern – Menschen mit altersbedingt leicht eingeschränkter Denkleistung eingeschlossen.  

Western Washington University (WWU) l Woodridge College of Education l Sandra M. Branson