Beitrag Mensch&Tier

Dienstag, 09. Juli 2013

Internationaler Dachverband IAHAIO ehrt Engagierte

Es wird eine Premiere: Der internationale Dachverband
IAHAIO (International Association of Human-Animal Interaction Organisations) verleiht erstmals einen Preis für die Förderung tiergestützter Arbeit. Präsidentin Rebecca Johnson wird den sogenannten William F. McCulloch-Award Ende Juli bei der IAHAIO-Konferenz in Chicago, USA, übergeben.

Der Preis soll Engagement im Bereich tiergestützter Therapieformen oder Aktivitäten würdigen und kann für die Leistungen von Einzelpersonen, ganzer Organisationen oder einzelner Projekte vergeben werden. Dabei beurteilt die Jury, die sich aus den Mitgliedsorganisationen zusammen setzt, wie sehr die Nominierten zur positiven Darstellung tiergestützter Einsätze in Öffentlichkeit und Politik beigetragen haben – möglichst über nationale Landesgrenzen hinweg.

Preisverleihung im Beisein des Namensgebers

Nominiert sind fünf Frauen aus verschiedenen Nationen, die sich allesamt um die Mensch-Tier-Beziehung verdient gemacht haben (siehe unten). Bei der Ehrung der Gewinnerin wird auch der Namensgeber des Preises, William F. McCulloch, dabei sein. Der 81 Jahre alte Tierarzt ist Mitbegründer des Verbands Pet Partners (ehemals Delta Society), der seit den Siebzigerjahren die wissenschaftliche Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung anregt.

Diese steckte noch in den Kinderschuhen, als McCulloch als Student der Tiermedizin an der Universität von Iowa auf die heilsame Wirkung von Tieren auf Menschen aufmerksam wurde. Ende der Sechzigerjahre begann er gemeinsam mit seinem Bruder Michael, einem Psychiater, seine Erkenntnisse zu publizieren. Die Brüder waren auf Farmen in Iowa und Minnesota aufgewachsen und von dem Gedanken beseelt, sowohl Tieren als auch Menschen zu einem gesünderen und glücklicheren Leben zu verhelfen.

„Gesund durch Kontakt zu Lebewesen“

So gründeten sie 1977 gemeinsam mit fünf weiteren Tierärzten die Organisation Pet Partners und lenkten mit Veröffentlichungen, Konferenzen und Veranstaltungen die öffentliche Aufmerksamkeit auf die positiven
Effekte der Mensch-Tier-Beziehung. „In einer Zeit, in der menschliche Gefühle auf biochemische Reaktionen reduziert werden, ist es eine erfrischende
Erkenntnis, dass die Gesundheit durch den einfachen Kontakt zu einem anderen Lebewesen gestärkt werden kann“, notierte Michael J. McCulloch im Jahr 1981. Bis heute engagiert sich die Organisation für ein gutes Verhältnis von Mensch und Tier.

Sozialpädagogin aus Niedersachen ist nominiert

Unter den fünf Nominierten ist Ingrid Stephan (Foto) vom Institut für soziales Lernen mit Tieren in der niedersächsischen Wedemark.

Als Pionierin der tiergestütztenArbeit begann sie vor mehr als 20 Jahren, Tiere in die Betreuung ihrer Klienten – meist Jugendliche mit Behinderungen oder sozioemotionalen Störungen – einzubinden. 1994 gründete die Sozialpädagogin das Institut für soziales Lernen mit Tieren. Heute wird dort unter anderem mit Eseln, Pferden, Schafen, Kühen, Tauben oder Enten gearbeitet.

Seit 2001 bietet das Institut eine berufsbegleitende Weiterbildung, die als erste deutsche Bildungsstätte nach den Standards der International Society for Animal Assisted Therapy anerkannt ist.

Ebenfalls für den McCulloch-Award nominiert sind die kanadische Sozialpädagogin Carole Brousseau (Zoothérapie Québec), die britische Tierärztin Elizabeth Ormerod (Companion Animal Studies), Kathryn W. Warnick (Humane Society of Missouri) aus den USA sowie Cora Bailey aus Südafrika (Community Led Animal Welfare).

Sie alle setzen sich mit großem Engagement in ihren gemeinnützigen Organisationen dafür ein, das Leben von Mensch undTier in ihren Regionen zu verbessern. In der nächsten Ausgabe berichtet Mensch & Tier über die Gewinnerin des McCulloch-Awards.

Kontakt:
Rebecca Johnson
International Association of Human-Animal
Interaction Organisations (IAHAIO)
E-Mail: info@iahaio.org
Website: www.iahaio.org