Donnerstag, 17. November 2022
„Ich habe Glück“
Die Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) ist eine Fachhochschule für Soziale Arbeit, Gesundheit und Bildung. Seit 2017 engagiert sich Prof. Dr. Sandra Wesenberg als Gastprofessorin für Klinische Psychologie dafür, das Forschungsfeld der Mensch-Tier-Beziehung dort zu verankern – mit Erfolg.
Frau Prof. Dr. Wesenberg, welchen Stellenwert hat die Forschung zur Mensch-Tier-Beziehung an Ihrer Hochschule?
Leider ist das Thema noch nicht fest als verbindlicher Bestandteil in den Curricula der Studiengänge verankert. Auch meine Lehrtätigkeiten konzentrieren sich auf andere Bereiche. Unterstützt durch unterschiedliche Akteure und Organisationseinheiten kann ich das Thema aber immer wieder in Lehre und Forschung einbringen. So kann ich Wahlmodule zu tiergestützten Interventionen anbieten, die Studierende aus verschiedenen Studiengängen sehr gern besuchen.
Zudem unterstützen mich die Kolleg*innen des Forschungsreferats engagiert bei der Beantragung von Drittmittelprojekten. Kleinere Forschungsprojekte wurden auch schon mehrfach von der internen Forschungsförderung der ASH unterstützt. Nicht zuletzt arbeite ich mit vielen interessierten Kolleg*innen zusammen, die Abschlussarbeiten zu dem Thema annehmen. So können sich Studierende auch ohne curriculare Verankerung mit dem Thema auseinandersetzen. Kurz gesagt: Ich habe das große Glück, an einer Hochschule tätig zu sein, die dem Themenfeld offen gegenübersteht und es mir ermöglicht, mein Interesse an Mensch-Tier-Beziehungen und tiergestützten Interventionen einzubringen.
Welche Forschungsprojekte laufen aktuell?
Unser letztes intensives Forschungsprojekt „Tiergestützte Interventionen in therapeutischen Jugendwohngruppen“ lief über zweieinhalb Jahre und war mit einem interdisziplinären Team aus zwei Berliner Hochschulen sowie sechs Praxispartnern sehr groß angelegt. Möglich wurde dies durch eine Drittmittelförderung des Instituts für angewandte Forschung Berlin (IFAF). Als das Projekt 2021 endete, liefen die über die Drittmittel finanzierten Stellen der Mitarbeiterinnen leider aus. Wir haben beim IFAF Berlin aktuell ein Nachfolgeprojekt zum Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis beantragt und hoffen, dass dieses 2023 durchgeführt werden kann.
Werden auch praktische Kenntnisse vermittelt?
Ja, ich habe zusätzlich die wissenschaftliche Leitung des Zertifikatskurses „Tiergestützt und tiergeschützt“ inne – das ist eine Weiterbildung am Zentrum für Weiterbildung der ASH für angehende Fachkräfte der tiergestützten Interventionen. Sie vermittelt die Standards des Verbands ISAAT und stößt auf erfreulich großes Interesse.
Alice Salomon Hochschule Berlin l Prof. Dr. Sandra Wesenberg l wesenberg@ash-berlin.eu l www.ash-berlin.eu