Beitrag Mensch&Tier

Freitag, 18. Januar 2013

Heimtiere werden für die Gesellschaft immer wichtiger

Überalterung, Vereinsamung, Bildungsmangel: Der gesellschaftliche Wandel stellt Deutschland vor zahlreiche Probleme. Der familiäre Generationenvertrag hat seine Bindungskraft verloren, immer mehr Menschen leben allein. Die Deutschen werden älter und brauchen mehr Pflege. Leistungsdruck, weniger verlässliche Strukturen und die künstlichen Welten des Internets bestimmen zunehmend den Alltag.

Als Assistenzhunde für kranke und behinderte Menschen, als Schulhunde im Unterricht, als Besuchstiere in Seniorenheimen oder als Gesellschafter für Alleinlebende – Heimtiere haben das Potenzial, die Folgen dieser gesellschaftlichen Veränderungen zumindest zu mildern.

Das ist die Kernaussage einer Publikation des Unternehmens Mars Petcare, die neben zahlreichen Daten und Fakten auch Beiträge renommierter Wissenschaftler und Experten enthält. Unter dem Titel „Hund – Katze – Mensch. Die Deutschen und ihre Heimtiere“ fasst das Buch erstmals anschaulich die Gesamtbedeutung von Heimtieren für die Gesellschaft zusammen und stellt dabei folgende Aspekte in den Vordergrund:

Tiere sind gute Gesellschafter

Der wachsenden Zahl von Alleinlebenden bieten Heimtiere wohltuende Gesellschaft und fungieren sogar als Partner- oder Kindersatz. Sie geben Zuneigung und bauen Stress ab, bringen ihre Halter in Bewegung und geben ihnen eine Aufgabe.

Zudem ist erwiesen, dass Tiere die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen erleichtern. Mit einem Anteil von 32 Prozent sind Senioren ab 60 Jahren die größte Gruppe der Heimtierhalter – mit steigender Tendenz. In Tierheimen zeigen die Vermittlungszahlen an allein lebende, ältere Menschen ebenfalls einen Aufwärtstrend.

Auch wer bereits in einem Pflegeheim lebt, hat vermehrt Chancen auf Tierkontakt. Seit dem Jahr 2000 setzen Heimleiter zunehmend auf Tierhaltung und Besuchsdienste, wie eine Umfrage des Sozialforschungsinstituts ISIS ergab. Demnach erlauben 87 Prozent der befragten Heime ihren Bewohnern die Tierhaltung.

Die positiven Effekte: Hunde, Katzen, Kleintiere, Vögel und Fische hellen den Alltag auf, sie geben alten Menschen Struktur und eine Aufgabe, sie ermöglichen Körperkontakt und Zärtlichkeit. Auch die Beziehung der Heimbewohner untereinander sowie der Umgang mit den Pflegekräften verbessern sich durch die Anwesenheit von Tieren merklich.

Tiere eignen sich als Co-Pädagogen

Nicht nur auf alte, auch auf kranke, einsame oder sehr junge Menschen haben Heimtiere besonders positive Effekte. Das gilt für das Aufwachsen mit Heimtieren ebenso wie für den gezielten Einsatz in Bildungseinrichtungen.

Viele Lehrkräfte an deutschen Grund- und Förderschulen haben die positive Wirkung von tiergestützter Pädagogik erkannt. So hat sich seit den 1990er Jahren das Konzept des Schulhundes etabliert. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Hunde das Arbeitsklima im Klassenzimmer positiv beeinflussen und die Schüler ihre Aufgaben im Beisein von Tieren schneller und konzentrierter erledigen.

Auch in Kindergärten und Jugendeinrichtungen setzen Erzieher zunehmend auf eigene Heimtiere oder Tierbesuchsdienste, um den Kindern Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme und den richtigen Umgang mit Tieren näher zu bringen.

Tiere stärken die Gesundheit

Heimtierbesitzer gehen Studien zufolge um 15 Prozent seltener zum Arzt und tragen so dazu bei, die in Deutschland explodierenden Gesundheitskosten einzudämmen. Der Hintergrund: Wer zum Beispiel einen Hund hält, bewegt sich mehr, stärkt Herz und Kreislauf und kann leichter ein gesundes Gewicht halten.

So kann Heimtierhaltung dazu beitragen, stressbedingten Beschwerden, Kreislauferkrankungen, Übergewicht oder Diabetes mellitus vorzubeugen. Bei bereits erkrankten Menschen können Heimtiere Schmerz und Angst mildern, sodass der Medikamentenverbrauch sinkt.

Im Rahmen tiergestützter Therapien können sie als „Eisbrecher‘‘ die Bindung zwischen Therapeut und Patient verbessern und so zu einem schnelleren Behandlungserfolg beitragen. Auch Kinder, die in einem Haushalt mit Heimtieren aufwachsen, können gesundheitlich vom Tierkontakt profitieren.

Kontakt:
„Hund – Katze – Mensch.
Die Deutschen und ihre Heimtiere“
Website: www.mars-heimtier-studie.de


Die Mars Heimtier-Studie 2013 ist gegen eine Schutzgebühr von 20 Euro online bestellbar.