Beitrag Mensch&Tier

Montag, 06. April 2020

Einsatz für Hunde in Tierheimen und traumatisierte Jugendliche

Die spanische Organisation Conectadogs engagiert sich mit zwei ungewöhnlichen Programmen für das Wohl von Mensch und Tier.

Ausgesetzte Hunde sind in Spanien ein gesellschaftliches Problem: Jedes Jahr werden ungefähr 100.000 Tiere ausgesetzt, die Tierheime sind dementsprechend überfüllt und überfordert. Conectadogs will deshalb „Werkzeuge entwickeln, die helfen, die Lebensqualität von Tierheimhunden sowie deren Chance auf eine Adoption zu verbessern“, wie Laura Oliva-Trastoy von Conectadogs im Fachmagazin „tiergestützte“ beschreibt.

Die Organisation mit Sitz in Barcelona gibt Tierheimhunden eine zweite Chance: Geeignete Hunde können in ein Programm aufgenommen werden, das Verhaltensproblemen begegnet und später eine Adoption durch Hundefreunde ermöglicht. 

Dabei verknüpft das Programm zwei soziale Aufgaben: In das Training der Hunde werden suizidgefährdete Jugendliche in stationärer Nachsorge in Kliniken einbezogen. Die jungen Menschen leider unter traumatischen Kindheitserfahrungen, haben emotionale Störungen und psychosoziale Anpassungsschwierigkeiten. Sie sollen während des tiergestützten Programms aktiv teilnehmen und den Umerziehungsprozess der Hunde begleiten – mit Maßnahmen zur Stressreduktion, psychischer und sensorischer Stimulation durch Nasen- und Spürarbeit, Gegenkonditionierung und systematischer Desensibilisierung. „Unsere Basishypothese ist, dass die Interaktion und Synergien beider Programme die Vorteile des anderen maximieren“, sagt Oliva-Trastoy.

Ist eine Resozialisierung von schwer traumatisierten Tierheimhunden zunächst nicht möglich, so können Hunde mit schweren Verhaltensproblemen auch einen Platz in einem Regenerationszentrum erhalten. Hier werden sie in naturnahen Gehegen mit 130 Quadratmetern Größe untergebracht und von ihren Pflegern individuell betreut. 

Conectadogs l Laura Oliva-Trastoy l laura.oliva@remove-this.conectadogs.com