Beitrag Mensch&Tier

Foto: Pexels

Freitag, 04. April 2025

Die Trauer um ein Tier

Stirbt ein Tier, mit dem seine Menschen Heim und Leben geteilt haben, ist der Kummer meist groß. Um welche Tierart es sich handelt, spielt dabei kaum keine Rolle. Entscheidend für das Trauererleben ist vielmehr die Bindung, die zum tierischen Gefährten bestand. 

Wenn Sozialpartner wie Hunde und Katzen über die Regenbogenbrücke gehen, leidet oft die ganze Familie: Ein geliebtes Rudelmitglied ist für immer gegangen und es klafft eine schmerzende Lücke. Wie aber ist das bei Reptilien, Vögeln oder Fischen: Sieht der Kummer über den Tod dieser Tiere anders aus? Etwa, weil sie weniger eng mit ihren Menschen zusammenleben? Ganz klar nein, lautet das Ergebnis einer US-amerikanischen Studie, die 2024 im Fachmagazin „Anthrozoös“ erschienen ist.

Bislang hatte die Forschung vor allem den Tod von populären Heimtieren wie Hund und Katze im Blick. Die Exoten hingegen blieben weitgehend außen vor. Dem haben sich die Kognitionspsychologin Dr. Jennifer Vonk und Masterstudentin Amity Jordan von der staatlichen Universität von Oakland in Rochester angenommen. 

Fragen an 464 Heimtierhalter

Die Kognitionspsychologie untersucht menschliche Erkenntnisabläufe. Im Fall hier wollten die Forscherinnen wissen: Wie groß war der Kummer über den Verlust? Wie beschreiben die Menschen die Trauerzeit? Welchen und wie viel Beistand haben sie durch Familie, Freunde und Bekannte wahrgenommen? 

Hierzu haben die Wissenschaftlerinnen 464 Halter befragt, die ihre Heimtiere verloren hatten. 127 davon hielten Hund oder Katze, 337 Personen hatten mit anderen Tieren zusammengelebt. Im Zentrum stand dabei die Frage, inwieweit es womöglich Unterschiede dazu gibt, wie Hunde- oder Katzenhalter das Abschiednehmen vom Tier durchleben.

Verbundenheit mit dem Tier bestimmt die Trauer

Entscheidend hierfür ist der Studie zufolge die gefühlte Verbundenheit mit dem Tier und wie groß die Rolle war, die es im Leben seines Menschen gespielt hat. Art und Rasse sind demgegenüber eher unbedeutend. 

Ob die Tiere also im Käfig, im Aquarium oder frei mit im Haushalt gelebt haben: Der Tod von tierischen Kumpeln tut weh – und es braucht Zeit und Geduld, diesen Schmerz zu durchleben. 

Oakland University l Fakultät für Psychologie l Dr. Jennifer Vonk l vonk@remove-this.oakland.edu