Beitrag Mensch&Tier

Donnerstag, 31. März 2016

Arbeitskreis soll Regelungen für Assistenzhunde voranbringen

Bei der Tagung des Vereins ‚Dogs with Jobs‘ in Hamburg kamen Interessenvertreter von Assistenzhund-Haltern überein, künftig mit einer Stimme zu sprechen. Auch die spätere Gründung eines Dachverbands ist eine Option.

Qualitätssicherung und Finanzierung – das sind zwei der heißen Eisen, wenn es um Assistenzhunde für Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten geht. Derzeit gibt es in Deutschland weder rechtliche Regelungen für Auswahl, Ausbildung und Prüfung von Assistenzhunden noch eine Finanzierungsmöglichkeit durch die Krankenkassen – mit Ausnahme des Blindenführhundes, der finanziert werden kann.

Anders verhält es sich in Österreich, wie der Referent Karl Weissenbacher vom Messerli-Institut in Wien erläuterte. Das österreichische Sozialministerium hat das Messerli-Forschungsinstut der Veterinärmedizinischen Universität Wien beauftragt, ab Januar 2015 Assistenzhunde zu prüfen und zuzulassen (die Leistungskriterien finden sich unter www.vetmeduni.ac.at/assistenzhunde). Nur mit dem Siegel dieser offiziellen Prüfstelle des Landes Österreich kann der Hundehalter seinen vierbeinigen Assistenzen in seinen Behindertenausweis eintragen lassen und rechtliche Begünstigungen wie erweiterte Zugangsrechte zu Kliniken beanspruchen.

„Ziel muss sein, das Assistenzhundwesen aus der Vereinsebene herauszuheben und einheitliche Qualitätsstandards zu schaffen“, riet Weissenbacher den deutschen Interessenvertretern bei der Tagung. Auch Thomas Dinges, Vertreter der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, empfahl, künftig mit einer Stimme zu sprechen und mit einem neugegründeten Dachverband ein Konzept für eine deutsche Regelung vorzulegen. Bevor das Thema Finanzierung von Assistenzhunden diskutiert werden kann, müsse für eine verbindliche Qualitätssicherung gesorgt werden.

Ergebnis einer mehrstündigen Diskussion war der Konsens, gemeinsam an diesen Fragestellungen weiterarbeiten zu wollen. Die Veranstalter rund um das Team von Sina Rademacher und Gabi Rosenbaum vom Verein ‚Dogs with Jobs‘ boten an, den zu gründenden Arbeitskreis zu koordinieren.

Foto: © Hunde für Handicaps/ www.das-goldene-team.de 

Kontakt:
Dogs with Jobs
Sina Rademacher
E-Mail: info@remove-this.dogs-with-jobs.de
Telefon: 0179-45 60 700